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Fan Huan Gong 2
Die acht Übungen des Fan Huan Gong stammen aus dem 12. Jahrhundert n. Chr., die Ursprünge reichen allerdings bis ins 2. Jahrhundert n.Chr. (Östliche Han-Dynastie) zurück. Sie sind daoistischen Ursprungs und kombinieren Übungen für den Körper (Waigong = Äußere Praxis) und den Geist (Neigong = Innere Praxis). Ziel und Inhalt ist es, den Fluss der Lebensenergie Qi zu stärken und zu regulieren. Dies dient zum einen der Erhaltung der Gesundheit, es fördert aber auch die mentale und seelische Entspannung und führt so zu Ruhe im Herzen.
In der zweiten Übung dreht sich alles um Yin und Yang, versinnbildlicht durch Sonne und Mond.
Während in der Fan Huan Gong 1 die Vertikale dominiert, finden sich hier nun mehr die Ausdehnung in die Horizontale, der Herzraum wird geweitet, Platz im Brustbereich geschaffen.
Es gibt dennoch auch eine vertikale Bewegung: über die tiefe Hocke zur Erde und über die ausgestreckten Arme nach oben zum Himmel. Das sind die ursprünglichen Polaritäten, über die wir Zugang zum Yin Yang-Verständnis erlangen können.
Entscheidend für die gesamte Praxis des Fan Huan Gong ist, dass sich dieses Verständnis nur durch die Praxis des Übens verstehen lassen, nicht über Theorie oder den Verstand. Daher auch die Ermahnung als Begleitwort zur zweiten Übung, man solle „nicht warten, bis Seufzer aus dem zahnlosen Mund kommen, sondern sich aufraffen zu konsequentem Üben“.
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